General Lather fand nach seiner beeindruckenden militärischen Laufbahn, zuletzt vom September 2007 bis zum September 2010 als Stabschef im NATO-Hauptquartier Europa, dem Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE), sehr schnell zur Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Als Leiter des Forums Heidelberg konnten wir drei Jahre lang von seiner herausgehobenen Expertise und seiner besonderen Persönlichkeit profitieren bis er aus seiner Pensionierung heraus erneut für das nordatlantische Verteidigungsbündnis tätig wurde.
Als Leiter einer Gruppe von Senior Mentoren, die aus 20 bis 25 Generalleutnanten und Vizeadmiralen bzw. Generalmajoren und Konteradmiralen bestand, war er von 2014 bis 2020 dem Supreme Allied Commander Transformation für die einheitliche Ausbildung der operativen Stäbe der NATO Kommandostruktur und der taktischen Stäbe der NATO Truppenstrukturen verantwortlich. Gemeinsam mit seinem Mentoren Team bildete er die Stäbe, die dem Supreme Allied Commander Europe zugeordnet sind, im Rahmen von Übungen aus, prüfte ihre Leistungsfähigkeit und zertifizierte sie für ihre militärischen Aufträge auf operativer und taktischer Ebene. Er leistete damit einen wesentlichen und sehr wichtigen Beitrag, um die Einsatzbereitschaft der NATO Hauptquartiere und Stäbe für die neue Aufgabe der Bündnisverteidigung nach den Ereignissen in der Ukraine 2014 herzustellen. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit hat der verstorbene General Karl-Heinz Lather erst Ende des vergangenen Jahres beendet.
Die Deutsche Atlantische Gesellschaft verneigt sich vor der beeindruckenden Lebensleistung von General Karl-Heinz Lather. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Generalmajor a. D. Bernd Diepenhorst erinnert sich an seinen Weggefährten:
General Karl-Heinz Lather und mich verbindet viel mehr als nur die gemeinsame Truppengattung der Artillerie. Diese führte uns 1968 zum ersten Mal an der Artillerieschule in Idar-Oberstein zusammen und danach immer wieder zu verschiedenen truppengattungsspezifischen Ausbildungsabschnitten am gleichen Ort; aber auch während zahlreicher anderer Gelegenheiten des Zusammenseins entwickelte sich eine dicke Freundschaft, die auch die Familien fest einband. Diese Freundschaft ist nie belastet worden, auch nicht als er als Kommandierender General des II ( GE/US ) Korps mein Disziplinarvorgesetzter wurde. Ich habe ihn stets als umsichtigen und hilfsbereiten Vorgesetzten, offen und geradlinig nach oben und unten erlebt, als prächtigen Kameraden und guten Freund, auf den immer Verlass war. Ich bin sicher, dass alle die ihn kennen, genauso empfinden.
Mein aufrichtiges Mitleid gilt seiner Frau Inge mit ihrer Familie.