Evangelische Friedensethik wurde nach 1945 durch die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges geprägt. Dazu gehören das Eingeständnis der eigenen Schuld, die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem „gerechten Krieg“, aber auch die theologische Überzeugung, dass „Krieg nach Gottes Willen nicht sein soll.“ (Beschluss des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948).
2007 hat die EKD eine Denkschrift zur Friedensethik veröffentlicht, in der eine Position der Kirche angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen des Ost-West-Konflikts, des Zusammenbruchs des kommunistischen Machtbereichs, aber auch des weltweiten Terrorismus seit dem 11. September 2001, um einige Aspekte zu nennen, beschrieben wird.
Darin heißt es: „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten. Wer aus dem Frieden Gottes lebt, tritt für den Frieden in der Welt ein. Gerechter Friede in der globalisierten Welt setzt den Ausbau der internationalen Rechtsordnung voraus. Staatliche Sicherheits- und Friedenspolitik muss von den Konzepten der »Menschlichen Sicherheit« und der »Menschlichen Entwicklung« her gedacht werden.“
Seit 2014, verstärkt aber seit Februar 2022 und erneut seit dem 7. Oktober 2023 ist die evangelische Kirche gefordert, ihre friedensethische Haltung zu überdenken und gegebenenfalls neu zu fassen. Die Diskussion innerhalb der EKD und auch im Austausch mit den sogenannten Friedenskirchen wird darüber kontrovers geführt und soll im Vortrag skizziert werden. Bis 2026 plant die EKD ein neues friedensethisches Grundlagendokument, das diese Diskussion aufnehmen und theologisch bewerten soll.
Programm
Begrüßung
Roger Zörb, Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.
Vortrag und Diskussion
Alexander Röder, Hauptpastor zu St. Michaelis Hamburg (Michel)
Diskussionsleitung
Roger Zörb, Deutsche Alantische Gesellschaft e.V.
Das Forum Hamburg der Deutschen Atlantischen Gesellschaft lädt Sie herzlich zu einem Vortragsabend mit Hauptpastor Alexander Röder vom Hamburger »Michel« ein.
Um verbindliche Zusage bis 22. November 2024 wird gebeten.