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20 Jahre – Afghanistan – Einsatz – Und nun?

Als am 29. Juni 2021 die letzten regulär stationierten deutschen Streitkräfte afghanischen Boden verließen, endete nach fast 20 Jahren deutscher Truppenpräsenz am Hindukusch der bisher intensivste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Der Kampf gegen den islamistischen Terrorismus der Taliban entwickelte sich mit fortlaufendender Einsatzdauer zum außen- und sicherheitspolitischen Fiasko für die beteiligten Staaten. Zuvor formulierte Ziele wurden selten erreicht und die Zahlen der getöteten Soldatinnen und Soldaten der internationalen Truppen stiegen an. Als die US-Regierung im Februar 2020 schließlich den schrittweisen Abzug der NATO-Streitkräfte vereinbarte, beschloss die NATO ihrerseits im April 2021, ihr militärisches Engagement in Afghanistan zu beenden. Mit dem Bekanntwerden des NATO-Rückzugs überschlugen sich die Ereignisse und die Taliban erlangten innerhalb weniger Wochen die Kontrolle über große Teile des Landes zurück.

Als sie Mitte August 2021 schließlich vor Kabul standen, entschieden sich Deutschland und andere Nationen zur Durchführung von Evakuierungsmissionen. Es kam es zu chaotischen, überhasteten und bisweilen dramatischen Szenen. Nicht zuletzt aufgrund dieses finalen Tiefpunktes entschied sich der Bundestag im Juli 2022 zur Einberufung der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands.” Diese soll den deutschen Beitrag zur internationalen Stabilisierungsmission in Afghanistan zwischen 2002 und 2021 bewerten und Empfehlungen für zukünftige Einsätze geben. Erste Ergebnisse des 24-köpfigen Gremiums sprachen bereits im Mai 2023 von fehlender strategischer Geduld des US-Militärs, dem Zurücklassen der Landbevölkerung seitens der Entwicklungszusammenarbeit und den durch den bevorstehenden Rückzug verursachten Zeitdruck, unter dem viele Projekte litten. Im Februar 2024 legte die Kommission schließlich ihren ersten Zwischenbericht vor. Die vorgetragenen Ergebnisse sprechen von einem grundlegenden “strategischen Scheitern” des Westens und stellen dem Einsatz der Bundeswehr ein vernichtendes Urteil aus: Zu hehre und unkonkrete Ziele, zu wenig Wissen über das Einsatzgebiet, fehlende ressortübergreifende Zusammenarbeit. Mit Blick auf die Rückkehr der Taliban stellt sich damit die Frage nach den Lehren und Konsequenzen des Engagements am Hindukusch.

Anmeldung: https://forms.gle/zUok1Qz6jyXC69BSA

Veranstaltungsdetails

Datum:
26. April 2024
Zeit:
18:00 – 19:30

Veranstalter

Junge DAG
Privat: Club of International Politics

Veranstaltungsort

smartvillage Schwanthalerhöhe
Ganghoferstraße 66b
80339 München
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Leonhard Simon

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