Vor 30 Jahren stellten die Gewaltkonflikte auf dem Westbalkan die europäische und transatlantische Gemeinschaft vor ihre erste große Herausforderung nach dem Ende des Kalten Krieges. Seit Ende der 1990er Jahre haben Friedensabkommen, wenn auch brüchig, Wachstum und Entwicklung sowie eine schrittweise Integration der Region in die EU und die NATO ermöglicht. In den vergangenen Jahren jedoch kam zur Unsicherheit über die Zukunft der EU-Erweiterung auch eine allmähliche Verschlechterung der innenpolitischen Situation in mehreren Balkanstaaten hinzu. Weder von Washington noch von Brüssel wurden diese Entwicklungen mit der notwendigen Aufmerksamkeit und Engagement verfolgt oder gar eine Trendwende herbeigeführt. Gleichzeitig hat Russland seinen politischen und wirtschaftlichen Fußabdruck in der Region erheblich vergrößert und seinen Einfluss ausgeweitet. Auch China hat seine Präsenz in der Region ebenfalls erheblich ausgebaut. Diese wirtschaftlichen und politische Einflussmöglichkeiten drohen schon heute die künftige Zusammenarbeit zwischen den Westbalkanstaaten und der NATO sowie der EU in Bereichen wie strategischer Infrastruktur, Sicherheit und Verteidigung erheblich zu erschweren. Wie kann die transatlantische Gemeinschaft dazu beitragen, lokale Konflikte zu entschärfen und erfolgreiche Integrationsprozesse zu unterstützen? Wie kann verhindert werden, dass eine ohnehin fragile Region zum Spielball neuer Großmachtrivalitäten und noch weiter destabilisiert wird?
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Im Vorlauf zur #MSC2022 hat uns der neue Vorsitzende des Board of Trustees der Stiftung MĂĽnchener Sicherheitskonferenz, Botschafter Dr. Christoph Heusgen, ein Statement zur internationalen Sicherheitspolitik gegeben. Hier kann man es lesen.



