Mit dem „Osnabrücker Erlass“ vom 30. April 2024 hat Verteidigungsminister Pistorius die Restrukturierung der Bundeswehr angeordnet „Deutschland“, hat er ausgeführt, „muss das Rückgrat der Abschreckung und kollektiven Verteidigung in Europa sein. Gleichzeitig bleiben die Nationale Risiko- und Krisenvorsorge sowie das Internationale Krisenmanagement wichtige Aufgaben für unsere Streitkräfte.“ Er legt fest und definiert die militärischen Führungsebenen wie folgt: Militärische Führung erfolgt auf drei Ebenen: politisch- strategisch, operativ und taktisch. Dabei ist die operative Führung die Mittlerin und Übersetzerin zwischen den politischen Zielen der strategischen Ebene und dem taktischen Handeln vor Ort. Die politische Ebene gibt das politische Ziel vor, das Verteidigungsministerium formuliert den strategischen Auftrag. Eine Ebene tiefer verbindet die operative Ebene Strategie und Taktik. Hierfür ist das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr zuständig. Die operative Führung übersetzt die Weisungen der politisch-strategischen Ebene in konkrete militärische Aufträge und schafft die Rahmenbedingungen dafür, dass die nachgeordnete taktische Ebene – Heer, Luftwaffe, der Cyber- und Informationsraum sowie das neu geschaffene Unterstützungskommando der Bundeswehr – diese erfüllen kann. Erst im Zusammenwirken der verschiedenen Ebenen kann das Ziel einer Operation erreicht werden. Goethe hat einmal gesagt: „Nur wer klare Begriffe hat, kann befehlen“, also militärische Einsätze verstehen sowie führen. Ich habe dies in aller Kürze dargestellt, damit die rote Linie deutlich wird, die unsere Vorträge verbindet. Politik und Medien vermischen allzu oft die drei Ebenen.
General Laubenthal, Chef des Stabes des HQ SHAPE, einem operativen Hauptquartier mit Verzahnungen mit der amerikanischen politisch-strategischen Ebene, hat uns eindrucksvoll dessen Vitalität und Ausrichtung sowie die getroffenen Maßnahmen dargestellt, um Putins Angriffskrieg zu begegnen. Deutschland nimmt mit der NATO eine partnerschaftliche und gestaltende Rolle ein. Die eng abgestimmte und sich gegenseitig ergänzende Zusammenarbeit ist dabei zukunfts- und richtungsweisend.
Generalleutnant Mais wird uns unterrichten, wie er das Heer zu einer kriegstüchtigen Truppe, wie sie Minister Pistorius am 05. Juni 2024 im Bundestag gefordert hat, umformt. Das Heer ist mit seinen derzeit etwa 61.500 Soldatinnen und Soldaten die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr. Es ist Kern der Landstreitkräfte und Träger der Landoperationen zur Landes- und Bündnisverteidigung. Seine Soldatinnen und Soldaten müssen aber auch weltweit in unterschiedlichen geografischen, klimatischen und kulturellen Regionen kämpfen, schützen, helfen und vermitteln können. Unser Referent wird uns eine aktuelle Momentaufnahme vorstellen, wo das Deutsche Heer heute steht, und wie es, angesichts zusätzlicher finanzieller Mittel, in die Zukunft geht.
Generalleutnant Mais, Soldat der Heeresfliegertruppe seit 1981 und aktiver Luftfahrzeugführer, durchlief Verwendungen in seiner Truppengattung und studierte Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, bevor er 1994 bis 1996 die Generalstabsausbildung in Hamburg absolvierte. Er war u.a. Kommandeur der Fliegenden Abteilung 101 in Faßberg, Tutor für Truppenführung an der Führungsakademie der Bundeswehr, hatte Verwendungen im Ministerium, bei der EU und im Auswärtigen Amt und war Kommandeur der Luftbeweglichen Brigade 1 in Fritzlar. Darauffolgend wurde er Chef des Stabes im Kommando Heer in Strausberg und Kommandierender General des I. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster. Er sammelte Einsatzerfahrung im Kosovo, beim Regionalkommando Nord in Masar‑e Scharif in Afghanistan und übernahm im Februar 2020 den Posten des Inspekteurs des Heeres. Mais wurde mit zahlreichen deutschen und ausländischen Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Melden Sie gerne auch Freunde und Bekannte zu unserer Veranstaltung namentlich an. Wir weisen darauf hin, dass aufgrund der Zugangskontrolle an der Wache nur Personen an der Veranstaltung teilnehmen können, die sich zuvor fristgerecht bis zum 22. Mai 2025 namentlich angemeldet haben.
Wie gewohnt lassen wir den Vortragsabend bei Gesprächen mit unserem Referenten bei einem Glas Wasser, Wein und Brezeln ausklingen. Das Team Forum Mainz und ich freuen uns darauf, Sie am Montag, den 02. Juni 2025, begrüßen zu können.
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