Donnerstag, 26. August 2021
18:30 Uhr
mit
Dr. Laura von Daniels
Forschungsgruppenleiterin Amerika bei der Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin
Dr. Katharina Emschermann
Stellvertretende Direktorin, Centre for International Security, Hertie School
Moderation
Marina Kormbaki
Politische Reporterin für ThePioneer
Zu Gast im Café C/O Berlin im Amerikahaus am Bahnhof Zoologischer Garten
Der neue US-Präsident Joe Biden betont gerne, er mache Außenpolitik für die amerikanische Mittelschicht. Seine Handelspolitik soll dem amerikanischen „Heartland“ nutzen, seine Verteidigungspolitik ermöglichen, dass Tausende Soldaten aus Kampfeinsätzen wie in Afghanistan zurückgeholt werden können und sein Diplomatisches Corps stets die Wettbewerbsfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft im Blick haben. Die Ungleichheit im Land müsse nivelliert werden, so das zugrundeliegende Credo. Doch wie passt dieser Fokus auf den sozialen Frieden in den USA mit dem Anspruch einer globalen Führungsrolle in den vielfältigen internationalen Krisen zusammen? Wie deckt sich das Ziel, zuerst die Demokratie „zu Hause“ zu reparieren, mit dem globalen Bündnis der Demokratien, das Biden zum Kontern der Systemkonkurrenz mit dem autoritären China schmiedet? Wie groß ist überhaupt das Gelegenheitsfenster für Bidens Ambitionen, könnten sich doch bei den Zwischenwahlen 2022 die Mehrheitsverhältnisse im Kongress wieder zugunsten der Republikaner ändern?
Es gilt, diese Verwobenheit der Innen- und Außenpolitik zu verstehen, gerade aus Sicht der europäischen Bündnispartner. In einer Welt der neuen Großmachtrivalität scheint eine Rückkehr zum Status quo ante der transatlantischen Beziehungen – vor dem „America First“-Kurs Donald Trumps – nicht ohne weiteres möglich. Umso wichtiger ist es, einen Schritt zurückzugehen und innenpolitische Grundlagen der globalen US-Krisenreaktion zu untersuchen, um dann in einem Ausblick die Folgen für die transatlantische Zusammenarbeit in aktuellen Konfliktregionen zu thematisieren.
Die Veranstaltung umfasst eine moderierte Diskussion sowie eine anschließende Fragerunde aus dem Publikum. Kooperationspartner ist die Berliner Arbeitsgruppe für Sicherheitspolitik (BAS).
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