Regimewechsel mit militärischen Mitteln gehören zum Spektrum der US-Außenpolitik seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als die USA erstmals in der Karibik intervenierten. Gerade weil militärische Interventionen nicht immer den erhofften Erfolg brachten, wie die aktuellen Beispiele Afghanistan und Irak zeigen, stellt sich die Frage: Wie erklärt sich der wiederholte Rückgriff auf erzwungenen régime change? In seinem jüngst erschienenen Buch „The Origins of Overthrow“ geht Payam Ghalehdar den Motiven nach und konzentriert sich auf die emotionalen Grundlagen von politischen Entscheidungen. Sein Argument lautet: Emotionale Frustration, das heißt eine besondere Kombination aus hegemonialen Ansprüchen, wahrgenommenem Hass sowie negativen Gefühlen gegenüber Zielstaaten, hat im letzten Jahrhundert wiederholt die Entscheidungen von US-Präsidenten, mit Waffengewalt Regimewechsel in der eigenen Hemisphäre sowie im Nahen Osten herbeizuführen, beeinflusst.
Ausgehend von dieser These hat der Autor gemeinsam mit weiteren Expert/innen über die bisherige US-Politik wie auch die Zukunft von Militärinterventionen diskutiert. Bedeutet der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan das endgültige Ende von „ewigen Kriegen“ (forever wars)? Was wird aus der Demokratieförderung? Wie wird sich die US-Außenpolitik künftig auf einer Achse zwischen Weltpolizist und isolationistischer Grundhaltung positionieren?
Abschließend gab es für das Publikum dieser Online-Diskussion die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und mit den Expert/innen ins Gespräch zu kommen.
Book Launch: »The Origins of Overthrow«.
A Panel Discussion on US Military Interventions
What drives US intervention decisions? Experts discussed foreign policy decision-making, the use of military force, and the role of emotions.
Forcible régime change has been the US foreign policy instrument of choice in at least sixteen cases since 1906 – despite a mixed track record. Why? In his new book “The Origins of Overthrow”, Payam Ghalehdar introduces a novel argument about the drivers behind US military interventions: emotional frustration. A particular mix of hegemonic expectations, perceptions of hatred, and negative affect in US presidents, he argues, makes the turn to régime change more likely. A panel of experts could discuss the genesis of past policies and the future of US military interventions. Does the withdrawal from Afghanistan mean the end of the so-called “forever wars”? What about democracy promotion? Between restraint and régime change, what will US foreign policy look like going forward?
You could join us for an online panel discussion with Payam Ghalehdar (Hertie/SAIS JHU), Trita Parsi (Quincy Institute for Responsible Statecraft) and Sophia Becker (German Council on Foreign Relations) on US foreign policy decision-making, military interventions, and the role of emotions.
This event is hosted by German Atlantic Association and the Centre for International Security of Hertie School.