Am Sonntag, den 14. Mai fanden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Es kam nicht zur Ablösung des amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, aber er erreichte auch nicht die Absolute Mehrheit. Es geht in eine Stichwahl.
Noch nie in den vergangenen 20 Jahren – so lange führten Erdogan und seine »Fortschritts- und Gerechtigkeitspartei« (AKP) das Land – war die Opposition einem Wahlsieg so nahe gewesen. Die Hoffnungen ruhen weiter auf Kemal Kilicdaroglu, dem Vorsitzenden der Mitte/Links Partei CHP als Spitzenkandidaten eines Wahlbündnisses von sechs Parteien. Diese Richtungswahl, manche Beobachter:innen sprachen gar von einer »Schicksalswahl«, könnte nicht nur für die Türkei selbst, sondern auch für den gesamten euro-atlantischen Raum, seine Institutionen wie die NATO und die EU sowie deren Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland mit seinen 3,5 Millionen türkeistämmigen Mitbürger:innen, weitreichende Folgen haben. Wie der erste Wahlgang verlaufen ist und wie die Chancen für die Stichwahl stehen, analysieren unsere Experten in dieser Atlantic Talk Onlinediskussion.