Es mögen vier- oder fünftausend Satelliten sein, die über uns im erdnahen Orbit am Himmel um die Erde kreisen. Für 12.000 zusätzliche Satelliten hat allein die Firma SpaceX von Elon Musk Genehmigungen erhalten, weitere 30.000 sind wiederum allein von SpaceX beantragt. Die Entwicklung ist exponentiell. Wie viele dieser künstlichen Himmelskörper militärischen Charakter haben, wer gerade welche Counter-Space-Waffen ob ballistisch, mit Lasertechnologie oder mit Hochleistungsmikrowellen ausgestattet auf welche Space-Ziele ausgerichtet hat, das gehört zu den wohl bestbehüteten Geheimnissen derzeitiger Militärstrateginnen und ‑strategen.
Aber da gibt es zum Glück ja noch den Weltraumvertrag von 1967. Die Vereinten Nationen bemühen sich redlich, dessen Geist am Leben zu erhalten: die friedfertige Nutzung des Weltraums zum Wohle aller Menschen. Er verbietet die Stationierung nuklearer Waffen ebenso wie die nationale Aneignung von Ressourcen im Weltraum. Aber ist der Mond als Ganzer eine Ressource, wenn konkurrierende Nationen ihn als Startrampe für weitere Missionen ins Weltall nutzen und dazu ihre Interessensphären auf seiner Oberfläche abzustecken beginnen?
Andrea Rotter ist die Expertin im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt in dieser Weltraum-Folge des Atlantic Talk Podcast. Sie leitet das Referat für Außen- und Sicherheitspolitik der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung in München. Zuvor war sie in der »Forschungsgruppe Amerika« an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin tätig. Das Jahr 2018 hat sie als Visiting Fellow am German Marshall Fund of the United States (GMF) verbracht, und seit 2019 gehört sie außerdem zum Vorstand der deutschen Sektion von »Women in International Security« an. Ihren Forschungsschwerpunkt hat Andrea Rotter auf transatlantische Sicherheitskooperationen gelegt, insbesondere auf die Weltraumsicherheitspolitik.