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Taiwan im geostrategischen Spannungsfeld des Indo-Pazifik

Seit 2014 entwickelt die Volksrepublik (VR) China unter Xi Jinping eigene Vorstellungen einer Neuordnung des regionalen Sicherheitssystems und setzt diese zumindest teilweise um. Diesem Konzept lag die zunehmende Militarisierung des Südchinesischen Meeres zugrunde sowie die Bildung weiterer Sicherheitspartnerschaften. Xi Jinping bezeichnete die US-geführten Militärallianzen als Relikt des Kalten Krieges, forderte eine regionale Sicherheitsarchitektur »von Asiaten für Asiaten«.

Als strategischer Gegenentwurf zu einer chinesisch dominierten Neuordnung der Region zählt das Konzept Freier und offener Indo-Pazifik, welches das Konstrukt Asien-Pazifik sukzessive abgelöst hat. Neben den USA hat eine ganze Reihe von Akteuren in den letzten Jahren eine eigene Indo-Pazifik-Strategie entwickelt. Zu ihnen zählen regionale Akteure wie Indien, Australien, aber auch die EU und manche ihrer Mitgliedstaaten wie Frankreich, Deutschland oder die Niederlande. China hingegen versteht das Konzept Indo-Pazifik als gegen sich gerichtete Eindämmungsstrategie unter Führung der USA und steht dem ablehnend gegenüber.

Die Entwicklung der regionalen Sicherheitsarchitektur im Indo-Pazifik ist deshalb von hoher Relevanz, weil die Region einige sicherheitspolitische Schwerpunkte aufweist. Dies sind u.a. die maritime Auseinandersetzung zwischen Anrainerstaaten des Südchinesischen und des Ostchinesischen Meeres, der Taiwan-Konflikt oder auch der indisch-chinesische Grenzkonflikt. Eine Destabilisierung der Region hätte unmittelbare negative Auswirkungen auf deutsche und europäische Interessen u.a. wenn dadurch die Handelsströme auf bedeutenden Handelsrouten beeinträchtigt und die Lieferketten beeinträchtigt oder gar unterbrochen würden. Aus diesen Gründen sieht die Bundesregierung in ihren Leitlinien zum Indo-Pazifik unter anderem ein stärkeres sicherheitspolitisches Engagement vor, so auch die EU in ihrer Indo-Pazifik-Strategie.

Um künftig mehr europäisches Engagement in der Region zu ermöglichen, muss sich deutsche und europäische Sicherheitspolitik jedoch zuvorderst mit den im Wandel begriffenen regionalen Gegebenheiten auseinandersetzen.

Mit Herrn Prof. Jyh-Wey SHIEH, dem Repräsentanten der Taipeh-Regierung (Taiwan) in der Bundesrepublik Deutschland konnte ein exzellenter Experte gewonnen werden, der aus der Sicht von Taiwan die Entwicklungen im Indo-Pazifik und die Auswirkungen für das demokratische Taiwan insbesondere nach der kürzlichen Wahl auf der Insel präsentieren kann.

Zu dieser Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Verband der Reservisten der Bundeswehr e.V. Landesgruppe Saarland und der Gesellschaft für Sicherheitspolitik durchgeführt wird, lade ich Sie sehr herzlich ein.

Anmeldungen richten Sie bitte an diese E‑Mail-Adresse!

Über Ihr zahlreiches Erscheinen würden wir uns sehr freuen.

Veranstaltungsdetails

Datum:
20. Juni 2024
Zeit:
19:00 – 20:30

Veranstalter

Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.
Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.
Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.

Veranstaltungsort

Intercity Hotel Saarbrücken
Hafenstraße 25
66111 Saarbrücken
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Zu Gast:

Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh

Repräsentant von Taiwan in der Taipeh Vertretung in Berlin

Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh erwarb von 1973 bis 1977 den Bachelor an der Fakultät für Deutsche Sprache und Kultur der Soochow-Universität, und von 1977 bis 1980 den Magister in Germanistik und Neuerer Literaturwissenschaft an der Fu-Jen-Universität. In den Jahren 1982 bis 1987 promovierte er mit einem DAAD-Stipendium an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1992 bis 1994 hatte er ein Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und lehrte in den Jahren 1987 bis 2016 als Dozent und Professor an der Abteilung für deutsche Sprache und Kultur an der Soochow-Universität. Von 1995 bis 1998 war er Präsident des Germanisten- und Deutschlehrerverbands Taiwan und von 1996 bis 2002 Dekan der Fakultät für Fremdsprachen der Soochow-Universität. Von 1997 bis 2002 war er Berater des Bildungsministeriums von Taiwan. Er arbeitete von 2003 bis 2005 als Kolumnist der Liberty Times. Von 2005 bis 2007 war er Repräsentant von Taiwan in der Bundesrepublik Deutschland. Unter Präsident Chen Shui-bian amtierte er 2007 bis 2008 als Minister und Leiter des Regierungsinformationsamts, sowie als Regierungssprecher. Von 2008 bis 2016 war er Moderator einer Talkshow bei Formosa TV. Seit 2016 ist er Repräsentant der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland.

Weitere Informationen erhalten Sie von:

Michael Simon

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0228 – 61 66 04

Elisabet Tsirkinidou M.A.

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