Fast 20 Jahre nach ihrer Vertreibung sind die Taliban zurück an der Macht, scheinbar stärker als je zuvor. Die Idee, in Afghanistan mit massiver Unterstützung eine demokratische Republik für alle Afghanen zu schaffen, ist krachend gescheitert. Erschütternde Bilder vom Kabuler Flughafen und andernorts sind Beleg für die große Dimension auch und gerade internationalen Versagens. Hat das durch die USA angekündigte Ende der NATO-Mission das Schicksal Afghanistans besiegelt oder zuletzt doch nur beschleunigt? Wie ist der völlige Zusammenbruch der Republik binnen weniger Wochen zu erklären, wie, dass den Taliban die Rückeroberung des Landes ohne größeren Widerstand seitens der von der NATO seit Jahren „ertüchtigten“ Armee gelingen konnte? Was kommt nun, was bleibt – und welche Lehren sind zu ziehen – für Afghanistan, für andere Krisenregionen, und für künftige internationale bewaffnete Einätze, insbesondere unter Beteiligung Deutschlands? Diesen und weiteren Fragen widmete sich diese Ausgabe unserer Atlantic Talk-Onlinediskussion, zu der wir Sie herzlich begrüßen durften:
Nach 20 Jahren sind die Taliban zurück an der Macht
Afghanistan – krachend gescheitert?
Zu Gast waren:
Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Gießmann
Director Emeritus der Berghof Foundation und Senior Advisor für Afghanistan und Äthiopien
Dr. Magdalena Kirchner
Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul
Clemens Hach
Referatsleiter Krisenprävention/ Stabilisierung, Auswärtiges Amt
Oberstleutnant André Wüstner
Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbands
Moderation
Werner Sonne
Journalist und Autor