Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.

(18) Auch ein Trump ist nicht stärker als die Macht der Geschichte

Prof. Dr. Ulrich Schlie vertraut der demokratischen DNA der Amerikanerinnen und Amerikaner: „Das schaffen die, den aus dem Amt rauszubekommen, aber es wird sicher rumpelig werden“. Zugleich liegen zwischen der Wahl und der Vereidigung des nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten hochbrisante Wochen für die Zukunft der USA.

Unser Gast im Atlantic Talk Podcast, Prof. Dr. Ulrich Schlie, geht davon aus, dass Joe Biden am 20. Januar verfassungsgemäß vereidigt wird. Es sei kein gutes Zeichen, dass der amtierende Präsident Donald Trump nicht nur mit gerichtlichen Mitteln gegen das Wahlergebnis vorgeht, sondern seit seiner Niederlage auch die Spitzenpositionen verschiedener Sicherheitsinstitutionen neu besetzt, aber auch ein Trump sei nicht stärker als die Macht der Geschichte.

Um die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft zu heilen, werde sich Joe Biden in erster Linie der Innenpolitik zuwenden und den Focus auf wirtschaftliche Fragen lenken müssen, ist Schlie überzeugt. Im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt analysiert der Historiker und Politikwissenschaftler, welche Implikationen der Sieg des Demokraten Biden für die internationale Politik hat, welche Schwerpunkte die USA in geostrategischen Fragen setzen und wie sich die USA zukünftig in internationalen Institutionen wie der UNO, der WHO und der NATO positionieren werden.

Prof. Dr. Ulrich Schlie ist unter anderem Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn und ebenda Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung. Er war von 2005 bis 2014 Leiter im Planungsstab und Politischer Direktor im Bundesministerium der Verteidigung und ist seit nunmehr 27 Jahren Angehöriger des Auswärtigen Dienstes der Bundesrepublik.

Zu Gast:

Prof. Dr. Ulrich Stefan Schlie

Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) und Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn

Ulrich Stefan Schlie (* 27. Mai 1965 in Nürnberg) ist ein Historiker und politischer Beamter. Er hat sein Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte, der Politikwissenschaft und der Romanistik 1991 mit dem Grad des Magister Artium an der Universität Bonn abgeschlossen. Schlie wurde 1992 an der Universität Bonn mit einer Arbeit über „Geheimgespräche mit dem Gegner. Die Westmächte und die Friedensfrage im Zweiten Weltkrieg“ promoviert. Er trat nach einer zweijährigen Tätigkeit in der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen/Isar 1993 als Angehöriger des 48. Attachélehrgangs in den Auswärtigen Dienst ein. Von 2012 bis 2014 war er Ministerialdirektor der Leiter der Abteilung Politik im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, von 2005 bis 2012 Leiter Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung. Er habilitierte sich im Februar 2020 mit einer Arbeit zum strategischen Wandel der Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 an der Andrássy Universität Budapest. Seit April 2020 ist Schlie Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung und Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Moderation:

Oliver Weilandt

Geschäftsführer der Hörfunkagentur »Internationaler Audiodienst (iad)«

Oliver Weilandt moderiert den »Atlantic Talk Podcast« der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Der Agenturleiter und Autor zahlreicher Radiofeature und politischer Hintergrundberichte auf den Wellen der ARD sowie in den Programmen des Deutschlandradios verantwortet unter anderem auch das Privatfunkprogramm der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

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