Die Erwartungen an das Spitzentreffen des westlichen Militärbündnisses am 11. und 12. Juli in der Hauptstadt Litauens sind groß. Doch es sind komplizierte Fragen zu klären: Ist die Mitgliedschaft der Ukraine denkbar, während sich das Land im Krieg mit Russland befindet? Welche Strategie fährt die NATO künftig gegenüber Russland? Und welche Belastungen kommen auf die Mitgliedsländer zu? Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine handelt das westliche Militärbündnis weitgehend pragmatisch. Die Ukraine bekommt alles, was sie braucht, um sich bestmöglich zu verteidigen, heißt es. Was das konkret bedeutet, ist aber umstritten. Unklar ist auch, welche Auswirkungen die Präsidentschaftswahl in den USA im kommenden Jahr haben wird und welche Rolle der gerade im Amt bestätigte türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan künftig spielt. Auch die Rolle Deutschlands dürfte zentrales Thema in Vilnius werden. Erwartet wird, dass sich die größte europäische Wirtschaftsmacht stärker militärisch engagiert. Allerdings ist die Skepsis in Teilen der deutschen Bevölkerung groß. So lehnt jeder Zweite immer neuer Waffenlieferungen an die Ukraine ab.
- Diese Veranstaltung ist schon vorbei.