Am 10. Juli 2025 hat die Deutsche Atlantische Gesellschaft zum Atlantic Talk in Berlin eingeladen. Unter dem Titel „Der Krieg, der alles verändert – Israel, Iran und die Frage nach einer Zukunft für die Region« haben wir über die dramatische Eskalation zwischen Israel und dem Iran und deren weitreichende Folgen für die gesamte Region gesprochen.
Auf dem Podium saßen:
- Jürgen Hardt MdB, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
- Gilda Sahebi, deutsch-iranische Journalistin
- Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen Zeitung,
- Werner Sonne, langjähriger ARD-Korrespondent und Kenner der Region.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Sina-Maria Schweikle (Süddeutsche Zeitung).
Gleich zu Beginn machte Werner Sonne deutlich: Der iranische Atomschlag sei vorerst vereitelt – doch endgültig gestoppt sei das Programm nicht. Auch Engel und Hardt sahen in der militärischen Aktion Israels einen notwendigen Schritt zur Selbstverteidigung – eine Position, die Sahebi mit scharfer Kritik am westlichen Umgang mit dem Mullah-Régime konterte. Sie betonte die Repressionen im Iran, sprach über willkürliche Verhaftungen, wirtschaftliches Elend und die Schwächung der Zivilgesellschaft durch den Krieg. Menschenrechte, so ihr Plädoyer, dürften nicht hinter geopolitischen Interessen zurückstehen.
Die Diskussion war kontrovers, leidenschaftlich – und von tiefer Sachkenntnis geprägt. Immer wieder rückten die Teilnehmenden auch die Perspektiven der Bevölkerung in den Mittelpunkt: sowohl im Iran als auch in Israel. Dabei wurden auch Deutschlands und Europas außenpolitischer Einfluss kritisch beleuchtet. Wie viel Gewicht haben europäische Initiativen tatsächlich im Schatten amerikanischer Entscheidungen?
Auch das Publikum diskutierte engagiert mit – über Alternativen zur militärischen Eskalation, die Bedeutung des Völkerrechts, den Einfluss von Sanktionspolitik und die Frage, ob Europa seine Werte im Umgang mit autoritären Regimen ausreichend verteidigt.
Der Abend zeigte eindrucksvoll: Es gibt keine einfachen Antworten. Aber es braucht die offene Debatte – über Sicherheit, Moral und die Rolle Europas in einer konfliktreichen Weltordnung.