Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Israel, Iran und die Frage nach einer Zukunft für die Region

Am 10. Juli 2025 hat die Deutsche Atlantische Gesellschaft zum Atlantic Talk in Berlin eingeladen. Unter dem Titel „Der Krieg, der alles verändert – Israel, Iran und die Frage nach einer Zukunft für die Region« haben wir über die dramatische Eskalation zwischen Israel und dem Iran und deren weitreichende Folgen für die gesamte Region gesprochen. 

Auf dem Podium saßen:

  • Jürgen Hardt MdB, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
  • Gilda Sahebi, deutsch-iranische Journalistin
  • Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen Zeitung,
  • Werner Sonne, langjähriger ARD-Korrespondent und Kenner der Region.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Sina-Maria Schweikle (Süddeutsche Zeitung).

Gleich zu Beginn machte Werner Sonne deutlich: Der iranische Atomschlag sei vorerst vereitelt – doch endgültig gestoppt sei das Programm nicht. Auch Engel und Hardt sahen in der militärischen Aktion Israels einen notwendigen Schritt zur Selbstverteidigung – eine Position, die Sahebi mit scharfer Kritik am westlichen Umgang mit dem Mullah-Régime konterte. Sie betonte die Repressionen im Iran, sprach über willkürliche Verhaftungen, wirtschaftliches Elend und die Schwächung der Zivilgesellschaft durch den Krieg. Menschenrechte, so ihr Plädoyer, dürften nicht hinter geopolitischen Interessen zurückstehen.

Die Diskussion war kontrovers, leidenschaftlich – und von tiefer Sachkenntnis geprägt. Immer wieder rückten die Teilnehmenden auch die Perspektiven der Bevölkerung in den Mittelpunkt: sowohl im Iran als auch in Israel. Dabei wurden auch Deutschlands und Europas außenpolitischer Einfluss kritisch beleuchtet. Wie viel Gewicht haben europäische Initiativen tatsächlich im Schatten amerikanischer Entscheidungen?

Auch das Publikum diskutierte engagiert mit – über Alternativen zur militärischen Eskalation, die Bedeutung des Völkerrechts, den Einfluss von Sanktionspolitik und die Frage, ob Europa seine Werte im Umgang mit autoritären Regimen ausreichend verteidigt.

Der Abend zeigte eindrucksvoll: Es gibt keine einfachen Antworten. Aber es braucht die offene Debatte – über Sicherheit, Moral und die Rolle Europas in einer konfliktreichen Weltordnung.

Zu Gast:

Philipp Peyman Engel

Chefredakteur, Jüdische Allgemeine

Philipp Peyman Engel (geb. 1983) ist Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen. Zuvor war er dort Volontär, Redakteur und Chef vom Dienst. 2023 wurde er vom medium magazin als „Chefredakteur des Jahres“ ausgezeichnet. In seinem Buch Deutsche Lebenslügen (2024) thematisiert er aktuellen Antisemitismus.

Jürgen Hardt MdB

Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Jürgen Hardt Diplomvolkswirt und seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion und gehört dem Fraktionsvorstand an. Zuvor war er u. a. Bundeswehr-Offizier, CDU-Referent, Kommunalpolitiker in Wuppertal und Koordinator für transatlantische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt.

Gilda Sahebi

Deutsch-iranische Journalistin

Gilda Sahebi (*1984 in Teheran) ist deutsch-iranische Journalistin, Ärztin und Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet u. a. für ARD, Der Spiegel und taz und ist Expertin für Iran, Menschenrechte und Nahost. Bekannt wurde sie durch Berichte zu Frauenrechten und politischen Repressionen im Iran sowie durch ihre Kolumne „Krank und Schein“. 2022 wurde sie vom medium magazin als beste Politikjournalistin Deutschlands ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin.

Werner Sonne

Journalist und Autor

Werner Sonne begann seine Karriere 1964 als Zeitungsredakteur und Reporter beim Kölner Stadtanzeiger. Im Anschluss daran arbeitete er für United Press International (UPI) in Bonn, bevor er zwischen 1968 und 1981 dreizehn Jahre lang als Korrespondent für den WDR in Bonn und Washington tätig war. Im Jahr 1982 wurde Sonne Stellvertretender Chefredakteur der Landesprogramme im WDR-Fernsehen in Köln. Nach 1984 war er zwanzig Jahre lang als Korrespondent der ARD in Warschau, Bonn, Washington und zuletzt in Berlin tätig. Von 2004 bis 2012 war er Berliner Studioleiter des ARD-Morgenmagazins.

Moderation:

Sina-Maria Schweikle

Verteidigungspolitische Korrespondentin im Berliner Parlamentsbüro, Süddeutsche Zeitung

Sina-Maria Schweikle hat nach Abschluss ihres Studiums in München von 2019 bis 2021 in Libanon gearbeitet - erst für eine politische Stiftung, dann für eine humanitäre Hilfsorganisation. Dort hat sie auch angefangen, journalistisch zu arbeiten. Seit 2022 ist sie bei der Süddeutschen Zeitung, seit März 2024 als verteidigungspolitische Korrespondentin im Berliner Parlamentsbüro.

Weitere Informationen erhalten Sie von:

Dr. Nicolas Fescharek

Referent
Lennéstraße 11 · 10785 Berlin
030 20649-134
030 20649-136
Bildnachweise für diese Seite
 Copyright
By CC BY-SA 4.0 Superbass [Creative Commons], via Wikimedia Commons
Jürgen Hardt 2020 (c) Katja-Julia Fischer
By CC BY-SA 4.0: Superbass [Creative Commons], via Wikimedia Commons
Autorenportraits Friedrich Bungert
Dr. Nicolas Fescharek Leo Simon
IMG_4031_bearbeitet DBwV/Eva Krämer
André Wüstner 2017 DBwV/Scheurer
Für Abbildungen, die hier nicht gelistet sind, ist kein Urheber-Nachweis notwendig, oder wir selbst sind der Urheber.