Seit mehr als zwei Wochen führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Offenbar hatte die russische Führung nicht mit dieser heftigen Gegenwehr von ukrainischer Seite gerechnet, ebenso wenig, wie mit den im Wesentlichen gut koordinierten und harten wirtschaftlichen Sanktionen der westlichen Staatengemeinschaft. Zudem ist inzwischen das Narrativ einer »Sonder Militär-Operation« auch in Russland nicht mehr so ohne Weiteres haltbar. In dieser Situation ist es dem Westen bislang gelungen, den Spagat zwischen Unterstützung der Ukraine und einer weiteren Eskalation zu meistern. Gesprächsansätze, die zur Deeskalation und schließlich zur Beendigung des Angriffskrieges führen könnten, scheinen jedoch noch nicht gefunden zu sein.
Wir haben uns gefreut, dass sich unser Vorstandsmitglied Professor Dr. Stefan Fröhlich bereit erklärt hat, sich Ihren Fragen zu stellen. Stefan Fröhlich ist seit 2003 Inhaber der Professur für Internationale Beziehungen und Politische Ökonomie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und lehrt seit vielen Jahren als Gastdozent am Collège d›Europe in Brügge, dem College of Europe in Natolin (Warschau) und dem Zentrum für Europäische Integrationsforschung in Bonn. Die Moderation übernahm Rebecca C. Schmidt.