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Zur Nürnberger Sicherheitstagung 2025 luden die Kooperationspartner Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit/Thomas-Dehler-Stiftung, Deutscher BundeswehrVerband, Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V., Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V., Clausewitz-Gesellschaft e.V. und Reservistenverband Landesgruppe Bayern für den 09. und 10. Mai 2025 ein. Die Tagung stand unter dem Titel: „Goodbye America? Transatlantische Partnerschaft vor dem Aus? Ist Deutschlands und Europas Sicherheit in Gefahr?«.

Als Experten waren geladen: Generalleutnant Kai Rohrschneider (Kommandeur Multinationales Kommando Operative Führung und Joint Support and Enabling Command der NATO, Ulm), Christian Schmidt (Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina und Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft), Prof. Dr. Stephan Bierling (Professor für Internationale Politik), Prof. Dr. Gerlinde Groitl (Professorin für Governance und Mehrebenensysteme, Universität Freiburg), Erik Kirschbaum (amerikanischer Journalist und Auslandskorrespondent), Prof. Dr. Ulrich Schlie (Professor für Sicherheits- und Strategieforschung) sowie Martin Erdmann (Botschafter a.D.).

Mit dem Satz aus dem aktuellen Film Konklave „Es gibt keine Gewissheiten mehr“ eröffnete Brigadegeneral a.D. Helmut Dotzler, Leiter des Forums München der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, die Tagung. Dies war auch Grundtenor unter den Experten der Tagung.


Nach 100 Tagen habe Trump die US-Demokratie mehr beschädigt als jeder andere Präsident vor ihm, sagte der Regensburger Politik-Professor Stephan Bierling. Für Europa und Deutschland sei es „der GAU“, dass die USA offenbar „ins Lager der Feinde wechseln“, denn Europas Abhängigkeit von Amerika sei nach wie vor immens – militärisch, aber auch technologisch. Daher – und damit war er sich mit allen Experten einig – müsse Europa nun den vielen, vielen Reden endlich auch Taten folgen lassen. Europa müsse politisch, militärisch und ökonomisch so stark werden, dass es sich selbst verteidigen könne.


Die Deutschen täten sich jedoch schwer damit, den „Bedeutungszuwachs der militärischen Dimension von Macht“ zu akzeptieren, den es zweifelsohne gebe, so Generalleutnant Kai Rohrschneider. „Wir müssen diese militärische Dimension von Macht annehmen und verstehen. Denn andere Mittel werden nicht helfen“, sagte Rohrschneider. So forderte die Regensburger Professorin Gerlinde Groitl denn auch Europa müsse mehr Muskelmasse aufbauen – auch militärisch. Die Politikwissenschaftlerin: „Wir müssen ziemlich viel tun, um diese Stärke aufzubauen. Und wir haben es uns in Deutschland lange geleistet, die Schwäche schönzureden – als ob das moralisch überlegen sei. Nein, das ist es nicht.“


Auch Professor Ulrich Schlie forderte: „Europa muss seine Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten neu bewerten und verringern und dabei seine Kräfte neu einteilen. Es geht um viel mehr als um europäisch-amerikanische Lastenteilung“. Christian Schmidt, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, äußerte ähnlich wie Gerlinde Groitl Verständnis für das Verhalten der neuen US-Regierung unter Trump: Baue er „nicht auf Befunde auf, die vor ihm da waren?“. Etwa den, „dass Europäer gern viel reden – und wenig tun?“. Auch er warnte davor, die Kooperation mit den USA vonseiten Europas infrage zu stellen oder aufzugeben. Schmidts Wunsch: „Wir müssten es schaffen, dass die Amerikaner sagen: Donnerwetter, jetzt sind die Europäer da!“

Zu Gast:

Botschafter a.D. Martin Erdmann

Deutscher NATO-Botschafter (2010 – 2015); Botschafter in der Türkei (2015 – 2020)

Botschafter a.D. Martin Erdmann war zuletzt von 2015 bis 2020 Deutscher Botschafter in der Türkei. Während seiner knapp 40-jährigen Zugehörigkeit zum Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland übernahm er zahlreiche hochrangige Aufgaben. So war er u.a. Sprecher des Auswärtigen Amtes von 1995 bis 1999 unter den Außenministern Klaus Kinkel und Joschka Fischer.

Von 2005 bis 2010 berief ihn der damalige NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer als Beigeordneten Generalsekretär für Politische Fragen (Assistant Secretary General) in den Internationalen Stab der NATO-Zentrale in Brüssel.

Anschließend war er von 2010 bis 2015 der deutsche Ständige Vertreter im Nordatlantikrat des Bündnisses im Range eines Botschafters, von 2014-2015 als Doyen des NATO-Rates.

Dr. Gerlinde Groitl

Politikwissenschaftlerin

Die Politikwissenschaftlerin an der Universität Regensburg beschäftigt sich mit sicherheitspolitischen Strategiestudien, Großmachtkonkurrenzen und Weltordnungsfragen.

Prof. Dr. Stephan Bierling

Leiter der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen, Uni Regensburg

Prof. Dr. Stefan Bierling ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Seit 2000 lehrt er an der Universität Regensburg und leitet dort die Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen. Der Professor hat zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen und amerikanischen Außenpolitik vorgelegt und ist im Jahr 2013 zum "Professor des Jahres" gewählt worden.

Erik Kirschbaum

US-Journalist und Autor

Erik Kirschbaum war Verwaltungsdirektor der RIAS Berlin Kommission. Als Journalist für die Nachrichtenagentur Reuters kam er 1989 nach Europa und war seitdem als Korrespondent in Frankfurt, Berlin und Wien tätig. Zudem berichtete Kirschbaum u.a. für die Los Angeles Times, das Time Magazine, Variety, die Chicago Tribune sowie die Washington Times. Er ist zudem häufiger Gast zu deutsch-amerikanischen und transatlantischen Themen bei Sendern wie Phoenix, ARD, RBB, BR, MDR, N-TV und Deutsche Welle.

Prof. Dr. Ulrich Stefan Schlie

Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) und Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn

Ulrich Stefan Schlie (* 27. Mai 1965 in Nürnberg) ist ein Historiker und politischer Beamter. Er hat sein Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte, der Politikwissenschaft und der Romanistik 1991 mit dem Grad des Magister Artium an der Universität Bonn abgeschlossen. Schlie wurde 1992 an der Universität Bonn mit einer Arbeit über „Geheimgespräche mit dem Gegner. Die Westmächte und die Friedensfrage im Zweiten Weltkrieg“ promoviert. Er trat nach einer zweijährigen Tätigkeit in der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen/Isar 1993 als Angehöriger des 48. Attachélehrgangs in den Auswärtigen Dienst ein. Von 2012 bis 2014 war er Ministerialdirektor der Leiter der Abteilung Politik im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, von 2005 bis 2012 Leiter Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung. Er habilitierte sich im Februar 2020 mit einer Arbeit zum strategischen Wandel der Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 an der Andrássy Universität Budapest. Seit April 2020 ist Schlie Inhaber der Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung und Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Generalleutnant Kai Rohrschneider

Abteilungsleiter Führung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung

Kai Ronald Rohrschneider ist ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und seit 1. April 2020 Abteilungsleiter Führung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Vor seiner derzeitigen Position war er zweiter deutscher Chef des Stabes der US-Army Europe, wobei er diesen Posten im Januar 2017 übernahm. Im September 2018 übergab Rohrschneider den Dienstposten ab, um Chef des Stabes des Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm zu werden. Nach zwei Jahren kehrte er im April 2020 zum BMVg zurück, wo er Generalleutnant Markus Laubenthal als Abteilungsleiter der Abteilung Führung Streitkräfte ablöste.

Bundesminister a. D. Christian Schmidt

Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina; Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft

Bundesminister a. D. Christian Schmidt trat 2021 das Amt des Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina an und ist seit 2006 Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Seit 1990 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Von 2002 bis 2005 war er Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und im Anschluss bis 2013 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. 2014 wurde er zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ernannt; ein Amt, das er bis 2018 bekleidete. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung.

Brigadegeneral a.D. Helmut Dotzler

Regionalleiter der Deutschen Atlantischen Gesellschaft München und Südbayern

Brigadegeneral Dotzler wurde am 27. November 2013 bis 2019 zum Kommandeur des Territorialkommandos Bayern in München ernannt. In dieser Funktion war er der oberste militärische Vertreter der deutschen Streitkräfte in Bayern. Nach seinem Eintritt in die Bundeswehr im Jahr 1976 absolvierte er seine Offiziersausbildung bei der Luftwaffe mit Stationen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Studium an der Akademie der Bundeswehr schloss General Dotzler mit einem Diplom in Betriebswirtschaft ab. Er durchlief zahlreiche Stationen als Generalstabsoffizier im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), im Luftwaffenamt, im Luftwaffenunterstützungskommando und arbeitete als militärischer Referent des Chefs der Luftwaffe. Er war Referatsleiter im Luftwaffenstab des BMVg, stellvertretender Direktor und Projektleiter im NATO-Hauptquartier der Alliierten Mächte in Mons, Belgien, und Kabinettschef des Parlamentarischen Staatssekretärs Christian Schmidt in Berlin. Vor seinem Kommando in München war Brigadegeneral Dotzler Leiter des deutschen Verbindungsteams zum Hauptquartier des United States Central Command in Tampa. Er ist Leiter der Münchner Sektion der Deutschen Atlantischen Gesellschaft.

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Michael Simon

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