Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.

Ukrainischer Botschafter zu Gast bei der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in Heidelberg

Vor etwa 250 Gästen sprach der Botschafter leidenschaftlich über die dramatische Lage in der Ukraine und appellierte eindringlich an die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. 

Am Abend des 22. September durften wir den ukrainischen Botschafter, S.E. Oleksii Makeiev, im Regionalkreis Heidelberg begrüßen. Karl A. Lamers, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Regionalleiter Heidelberg der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Statement: „Ein freies Europa gibt es nur mit einer freien Ukraine.“ Er unterstrich die zentrale Rolle, die die Unterstützung der Ukraine für die Stabilität Europas spiele, und appellierte an die deutsche Verantwortung, das Land im Kampf um seine territoriale Integrität zu stärken.

Oleksii Makeiev zeichnete in seiner Eröffnungsrede ein eindringliches Bild des Alltags in der Ukraine, geprägt von Stromausfällen, Bombardierungen und den täglichen Kämpfen ums Überleben. Besonders bewegend war seine Schilderung der Situation seiner Mutter in Kiew, die dank der deutschen Luftabwehrsysteme bislang in Sicherheit ist. Mit einer Mischung aus Ernst und bitterem Humor erklärte er, dass er als Botschafter auch die Aufgaben eines „Waffenhändlers und Psychotherapeuten“ übernommen habe, um die nötige Unterstützung für sein Land zu sichern.

Eine der zentralen Fragen, die Makeiev an das Publikum und die internationale Politik richtete, war: „Warum ist die Angst vor einer Eskalation so groß?“ Er kritisierte die Zurückhaltung vieler westlicher Staaten und warnte vor den Konsequenzen, falls Russland ungehindert weiter agiere. Die größere Gefahr sei, dass Russland gewinne und weitermache, betonte er. Der Botschafter machte weiter deutlich, dass ein Sieg Russlands nicht nur die Ukraine, sondern die gesamte europäische Sicherheitsordnung bedrohen würde.

In dem von Christian Altmeier moderierten Gespräch ging es um die Frage möglicher diplomatischer Lösungen des Konflikts. Makeiev zeigte sich skeptisch gegenüber bisherigen Verhandlungsversuchen wie den Minsker Abkommen, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Ukraine in eine starke Verhandlungsposition zu bringen- militärisch, wirtschaftlich und diplomatisch.

Mit den Worten „Slava Ukraini“ – Ruhm der Ukraine – sowie den Nationalhymnen Deutschlands und der Ukraine endete die Veranstaltung. Musikalisch untermalt wurde der Abend von dem ukrainischen Ensemble „Sillya“.

Karl A. Lamers schloss den Abend mit einem Appell an die internationale Gemeinschaft, ein klares Zeichen der Einheit und Entschlossenheit an Europa und die Welt zu senden.

Zu Gast:

S. E. Botschafter Oleksii Makeiev

Botschafter der Ukraine in Deutschland

Oleksii Makeiev wurde im September 2022 von Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Ukraine in Deutschland ernannt. Er schloss im Jahr 1997 sein Studium an der Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw ab und arbeitete studienbegleitend im Außenministerium der Ukraine. Nach dem Beginn der russischen Aggression im Februar 2022 koordinierte er die Bemühungen der Sanktionskoalition und trug dazu bei, den Druck auf Russland zu erhöhen.

Moderation:

Christian Altmeier

Stv. Ressortleiter Politik, Rhein-Neckar-Zeitung
Weitere Informationen erhalten Sie von:

Elisabet Tsirkinidou M.A.

Büroleitung · Referentin
Dorotheenstraße 84 · 10117 Berlin
030 20649-134
030 20649-136

Prof. h.c. Dr. Karl A. Lamers

Ehrenmitglied · Regionalkreisleiter
Forum Heidelberg/Mannheim
 
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Ambassador Oleksii Makeiev Anastasia Makeieva
Foto ET 2023_1 Leo Simon
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