Viele Jahre wurde sie auf den Titelblättern internationaler Magazine als die mächtigste Frau der Welt gefeiert. Angela Merkel galt als die Kanzlerin, die den Kurs Europas maßgeblich gestaltete und dazu beitrug, die großen Krisen zu bewältigen. Gegen Putins Russland setzte sie nach der Krim-Invasion und der Besetzung der Ost-Ukraine Sanktionen durch, von Donald Trump ließ sie sich nicht einschüchtern und hielt an Nordstream‑2 fest. Gleichzeitig jedoch war sie in Teilen Süd-Europas die am meisten gehasste deutsche Politikerin, die vor allem von Griechenland einen strikten Sparkurs verlangte und sich gegen die Vergemeinschaftung von Schulden in der Europäischen Union aussprach. In Ost-Europa stieß sie auf erbitterten Widerstand gegen ihre Forderung nach Aufnahme von Flüchtlingen. Wie sieht die Bilanz ihrer Außenpolitik am Ende ihrer Kanzlerschaft aus? Welches waren ihre Erfolge, welche ihre Niederlagen? Was bleibt, was soll anders werden?
Die Deutsche Atlantische Gesellschaft möchte den Übergang zu einer neuen Regierung zum Anlass nehmen, diese Bilanz ihrer Außenpolitik zu ziehen. Vor allem aber wollen wir den Blick nach vorn auf die gewaltigen Herausforderungen richten, welche die künftige Koalition in Europa und der Welt erwarten. Gemeinsam mit der Botschafterin unseres wichtigen Partners Frankreich und führenden Expertinnen und Experten fragen wir: Welche Lehren sollte die deutsche Außenpolitik aus den 16 Jahren der Merkel-Ära ziehen und welche Prioritäten sollte sie in den nächsten Jahren setzen?
Gäste:
Anne-Marie Descôtes
Botschafterin, Französische Botschaft in Berlin
Dr. Christian Mölling
Forschungsdirektor und Leiter des Programms Sicherheit und Verteidigung, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)
Rosalia Romaniec
Leiterin Current Politics / Hauptstadtstudio, Deutsche Welle
Dr. Stefan Mair
Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit und geschäftsführender Vorsitzender, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
Moderation:
Werner Sonne
Autor und Journalist