Noch Ende der 80er Jahre lagen die Verteidigungsausgaben der Bundesrepublik Deutschland bei ca. 3,0 % des BIP. Nach dem Mauerfall und dem Zerfall der Sowjetunion sank die Quote bis zum Tiefpunkt im Jahre 2015, in dem sie nur 1,14 % des BIP betrug. Mit drastischen Folgen für die Verteidigungsfähigkeit. So besaß die Bundeswehr beispielsweise 1989 noch 4800 Kampfpanzer, während es heute nur noch etwa 300 sind. Nicht nur als Truppensteller, sondern insbesondere als Hub für truppenstellende Nationen nimmt Deutschland eine zentrale Rolle innerhalb des Bündnisses ein. Die sogenannte Friedensdividende in Form von Einsparungen bei Verteidigungsausgaben hat jedoch dazu geführt, dass das Land auch diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann.
Regelmäßig haben deshalb seit langem alle Regierungen der USA auf eine Erhöhung des Wehretats der europäischen Partner gedrängt. Auf dem NATO-Gipfel 2014 wurde schließlich die 2 % Marke unter den NATO-Staaten verbindlich vereinbart. Aber erst mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Bunderegierung mit der Zeitenwende-Rede des Bundeskanzlers aktiv diesem Abwärtstrend entgegengesteuert. Wie unzureichend der Zustand Streitkräfte ist, machte der Inspekteur des Heeres Alfons Mais am Morgen des russischen Überfalls deutlich als er im sozialen Netzwerk Linked-In schrieb: „…die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da.« Die Optionen, die man der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten könne, seien extrem limitiert. „Wir haben es alle kommen sehen und waren nicht in der Lage, mit unseren Argumenten durchzudringen (…)“ Jetzt müsse sich die Truppe neu aufstellen – „Sonst werden wir unseren verfassungsgemäßen Auftrag und unsere Bündnisverpflichtungen nicht mit Aussicht auf Erfolg umsetzen können.«
Sehr zu Recht also werden die Forderungen nach einem Burden-Sharing gestellt und immer wieder thematisiert. Die neue US-Administration unter Präsident Donald Trump tut dies und wird dies vehementer fordern, als die Vorgängerregierung. Was für die europäische Sicherheitsvorsorge notwendig ist und wie das Burden Sharing in der Praxis aussieht, dazu wird uns der Deputy Chairman des Military Committe der NATO Lieutenant General Andrew M. Rohling vortragen.
Bitte beachten Sie, dass diese Veranstaltung in englischer Sprache abgehalten wird!
Anmeldungen zu dieser Veranstaltung werden bis spätestens 28. Februar erbeten.
Zu dieser Veranstaltung, die das Forum Bonn der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem AmerikaHaus NRW e.V. durchführt, laden wir Sie herzlich ein. Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu können.
Bitte beachten Sie zudem: Am 07. März 2025 gedenken das Friedensmuseum Brücke Remagen und die Stadt Remagen des 80. Jahrestages der Einnahme der Brücke von Remagen (Ludendorff-Brücke) durch amerikanische Truppen. General Andrew Rohling wird zu diesem Anlass sprechen. Die Veranstaltung findet in der Rheinhalle Remagen ab 14 Uhr statt, 200 Meter von den Brückentürmen und dem Friedensmuseum entfernt.
Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen möchten – es sind noch Plätze frei – melden Sie sich bitte bis zum 22. Februar unter: info[at]bruecke-remagen.de an.