Am 26. Januar waren wir zu Besuch in der polnischen Botschaft. Im Fokus des Austauschs standen die Themen:
- Wirtschaftliche Zusammenarbeit
- Beschaffung von Waffensystemen
- Verbesserung der bilateralen Beziehungen
Empfangen wurden wir durch den Botschafter Polen’s, Dariusz Pawłoś. Dieser lobte die Prozesse, die beide Länder seit der Beendigung des zweiten Weltkrieges gemeinsam geleistet haben, betonte aber gleichzeitig, dass es noch einigen Nachholbedarf gibt. »Polen ist ein aufstrebendes Land und bereit dafür Verantwortung innerhalb der Europäischen Union zu übernehmen.«
Die sorgte für Kritik aus Deutschland da die ohnehin schon schlechten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen dadurch nicht gefördert werden.
Im Anschluss konnten wir uns mit Jarosław Bajaczyk, Leiter der Politische Abteilung und Mateusz Łabuz, dem III. Sekretär und NATO’s Future Alumni, ausführlich zu den bilateralen Beziehungen auszutauschen.
Beide bekräftigten die Wichtigkeit der wirtschaftlichen deutsch-polnischen Zusammenarbeit und trugen die polnische Perspektive vor.
Auch das sehr aktuelle Thema der Waffenlieferungen wurde ausführlich und kritisch behandelt.
Polen rüstet massiv auf und kaufte zuletzt 1000 Panzer von Südkorea 🇰🇷
Die sorgte für Kritik aus Deutschland da ohnehin schon schlechten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen dadurch nicht gefördert werden.
Aus polnischer Sicht gab es hierfür aber verständliche Gründe. Angefangen von der Supply Chain, über die Lieferzeiten, bis hin zur Weitergabe und Einsatz.
Die Beschaffung der Panzer lief deutlich unkomplizierter ab und wirft auch Licht auf deutsche Bürokratie.
Auch die Weitergabe an z.B. die Ukraine, die Seitens Deutschlands immer wieder blockiert wurde, ist bei den Südkoreanern deutlich flexibel. Polen war lange Zeit durch die Sowjetunion besetzt und war eins der Länder, die am Meisten durch die Besatzungszeit litt. Die Spuren sind bis heute zu sehen und sind, auch angesichts des Ukraine Kriegs, eine reale Angst der polnischen Bevölkerung.
Ein deutliches Signal, wie es im die deutsch-polnischen Beziehungen steht, ist ein jüngst durchgeführte Studie, laut der nur ca .8% der Polen darauf vertrauen, dass die Bundesrepublik ihnen im Falle eines Angriffs zur Seite stehen würden. Im Bezug zum Artikel 5 der Beistandsklausel, des Nordatlantikvertrags liegen mit 14% ähnlich schlechte Werte vor.
Es war ein insgesamt spannender und lehrreicher Austausch, den wir demnächst fortsetzen wollen.
Bericht von Miroslav Bogojevic, Vorstandsmitglied Junge DAG