Anfang Februar fand zum inzwischen vierten Mal die „Winter University“ der Kosovo in Pristina statt. Unter den Teilnehmenden befanden sich StudentenInnen und Young Professionals aus dem Kosovo, den USA, Kanada, Italien, Russland, Litauen, Deutschland und weiteren Ländern. Hauptthema der viertägigen Veranstaltung waren die Sicherheitspolitik der EU und der NATO, vor allem in der Region des westlichen Balkans.
Neben Vorträgen von ExpertenInnen aus dem Kosovo, Italien und Polen, etwa zu Foreign Fighters aus dem Kosovo, der EU Common Foreign and Security Policy oder der Russischen Politik in der Region, beinhaltete das Programm auch verschiedene thematische Exkursionen. Bei einem Besuch in Prizren konnten die TeilnehmerInnen mit US-Amerikanischen KFOR-Soldaten ins Gespräch kommen, sich im Museum der Liga von Prizren mit der Geschichte der albanischen Autonomiebewegung auseinandersetzen und die historische Altstadt bewundern. Den Höhepunkt der Winter University stellte ein Besuch einer Kaserne der Sicherheitskräfte des Kosovo (KSF) dar. Diese werden momentan in eine reguläre Armee umgewandelt, ein Schritt, der international nicht unumstritten ist.
Ein General der KSF gab eine Präsentation über die Geschichte der Sicherheitskräfte und stellte sich den Fragen der TeilnehmerInnen. Vor allem Fragen zum Prozess der der irregulären Einheiten der „Befreiungsarmee des Kosovo“ (UÇK) hin zu einer regulären Armee und damit zusammenhängende Brüche und Kontinuitäten waren Themen der anschließenden Diskussion. Der westliche Balkan und insbesondere der Kosovo stellen nach wie vor für viele einen blinden Fleck auf der Landkarte dar. Die Winter University hat allen Teilnehmenden das junge Land nähergebracht und unterstrichen, dass der Kosovo trotz seiner kleinen Größe von geostrategischer und insbesondere sicherheitspolitischer Bedeutung ist.