Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.

(28) Geopolitische Ernüchterung – Transatlantische Erschütterung

Obwohl der bundesdeutsche Verteidigungsetat auch in den kommenden Jahren wohl der zweitgrößte Haushaltsposten sein wird, sind außen- und sicherheitspolitische Themen im Bundestagswahlkampf weitgehend ausgefallen. Das beobachtet auch ARD-Washington-Korrespondentin Claudia Buckenmaier. Es war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der im Vorfeld der Bundestagswahl vor der UN-Vollversammlung von einer derzeitigen geopolitischen Ernüchterung gesprochen und vor einem transatlantischen Riss gewarnt hatte. Die Alleingänge in Afghanistan und beim indopazifischen Sicherheitsvertrag AUKUS, mit denen die US-amerikanische Administration unter Präsident Biden die EU-europäischen Partner in den letzten Monaten enttäuscht und erzürnt hatte, lassen sich nicht mehr anders als Erschütterungen des transatlantischen Verhältnisses beschreiben.

Aber entspricht das auch der amerikanischen Sicht? Hat man Europa in Washington gleichsam versehentlich vergessen, ist es einfach zu irrelevant, als dass man sich bei Entscheidungen, die die große Rivalität zwischen den USA und China betreffen, an die europäischen Partner erinnert? Und wenn dem so ist, was folgt daraus für die deutsche und EU-europäische Sicherheitspolitik? Wären rüstungspolitische Entscheidungen, die allein die europäische Souveränität stärken, auch aus amerikanischer Sicht wirklich noch als »starke europäische Säule« der NATO zu interpretieren? 

Das sind Fragen, die Podcast-Moderator Oliver Weilandt in dieser Folge mit der Leiterin des ARD-Studios Washington, Claudia Buckenmaier bespricht. Die Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist auf sicherheitspolitische Fragen spezialisiert und beobachtet die transatlantischen Beziehungen seit Jahrzehnten aus unterschiedlichen Perspektiven.

Zu Gast:

Claudia Buckenmaier

Leiterin des ARD-Fernsehstudios in Washington, D.C.

Claudia Buckenmaier wuchs im schwäbischen Hechingen auf. In Tübingen und Frankfurt am Main studierte sie Politikwissenschaft und Germanistik, worauf sie ein Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) anschloss. Ab 1993 war sie dort freie Mitarbeiterin im Programmbereich Zeitgeschehen/Fernsehen. 1997 wurde sie beim NDR feste Redakteurin in der Auslandsredaktion und moderierte die Sendung Weltbilder. Ab 1999 war sie Redakteurin des NDR im ARD-Hauptstadtstudio Berlin.
Auslandserfahrung sammelte Buckenmaier, als sie 2006 vertretungsweise als Korrespondentin im ARD-Fernsehstudio London (NDR) arbeitete. Von Juli 2007 bis Juli 2012 war Claudia Buckenmaier Leiterin des ARD-Studios Stockholm und berichtete für die ARD aus Skandinavien und dem Baltikum. Seit Juli 2012 war sie Leiterin der Auslandsredaktion des NDR in Hamburg. Seit Juli 2017 ist sie ARD-Korrespondentin in Washington. Seit dem 1. Januar 2021 leitet Buckenmaier das Studio in Washington.

Moderation:

Oliver Weilandt

Geschäftsführer der Hörfunkagentur »Internationaler Audiodienst (iad)«

Oliver Weilandt moderiert den »Atlantic Talk Podcast« der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Der Agenturleiter und Autor zahlreicher Radiofeature und politischer Hintergrundberichte auf den Wellen der ARD sowie in den Programmen des Deutschlandradios verantwortet unter anderem auch das Privatfunkprogramm der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

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