Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.

Willkommen beim ersten Security Slam Deutschlands!

Es ist soweit - der erste Security Slam Deutschlands steht vor der Tür und wir laden Dich herzlich dazu ein! Sei dabei, wenn junge Forscher:innen einander die Slam-Krone der Zeitenwende streitig machen und in 10-minütigen Vorträgen ihre Forschung präsentieren..

Egal ob Du Dich für Cyber-Warfare, den Weltraum, Digitalisierung, Deepfakes, Völkerrecht, die Rolle von Gender im Krieg oder ganz allgemein für die Zeitenwende interessierst – unsere Slammer:innen geben Dir Einblicke in den aktuellen Stand ihrer Forschung rund ums Thema Sicherheitspolitik. Und das Beste ist: Das Publikum entscheidet, wer gewinnt!

Der Security Slam findet statt am 03.05.2023 im Konferenz-Saal der Friedrich-Ebert-Stiftung (Haus 1) in Berlin. Einlass und Get Together mit kleinen Snacks ist ab 19:00 Uhr, der Slam beginnt um 20:00 Uhr.

Also, worauf wartest Du? Melde Dich jetzt an und erlebe den ersten Security Slam Deutschlands live! Deine Anmeldung ist kostenlos.

Die Veranstaltung wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und scienceslam.de, organisiert.

Und das sind unsere Kandidat:innen!

Niklas Balbon

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Post-war Gender Backlash

In Nachkriegsgesellschaften erstarken häufig patriarchale Rollenbilder, Frauen werden aus (teilweise während des Krieges erworbenen) Verantwortungspositionen gedrängt und sexualisierte Gewalt nimmt zu. Die feministische Konfliktforschung bietet einige Anhaltspunkte zur Erklärung dieses Phänomens, unser Verständnis der Gründe des Backlashs ist allerdings nach wie vor lückenhaft. Das Thema ist deshalb sowohl aus feministischer, wie auch analytischer Perspektive höchst relevant. Niklas Balbon greift zurück auf eigene Forschungsprojekte zum Backlash im Kontext politischer Partizipation im Nachkriegskosovo und verfolgt mit seiner Forschung unter anderem auch das Ziel, vorausschauend zu erkunden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dem erwartbaren Gender-Backlash in der Ukraine vorzubeugen.

Niklas Balbon hat einen Master in Conflict, Security and Development am King's College London absolviert. Seine Forschungsschwerpunkte lagen dort in den Bereichen Bürgerkriegsforschung, Gender und Konflikt, politische Ökonomie des Konflikts sowie Konflikt und Entwicklung. Seit 2021 forscht er an verschiedenen Projekten am Global Public Policy Institute (GPPi).

Lena Frewer

Kandidatin Security Slam 2023

Thema des Vortrages: Sicherheit als Argument in Landfriedensprozessen am Reichskammergericht im 16. Jahrhundert

Schon Jahrhunderte vor Gründung der UN hat es Friedensarchitekturen gegeben, die auf dem Prinzip „Frieden durch Recht“ basierten. So auch im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“, wo 1495 der „Ewige Landfriede“ beurkundet wurde. Auf Drängen der Reichsterritorien, für die gewaltsame Fehden unter Adligen im Laufe des 15. Jahrhunderts zunehmend zu einem Sicherheitsproblem wurden, beschloss der Wormser Reichstag eine Landfriedensgesetzgebung, die bis zur Auflösung des Reichs im Jahr 1806 ohne Unterbrechungen bestand. Konflikte zwischen Adligen oder Territorien sollten nun nicht mehr gewaltsam, sondern auf dem Rechtsweg gelöst werden. Lena Frewers Forschung interessiert sich für die Argumentation der Richter am Reichskammergericht: Wie definierten sie für einen jeweiligen Prozess den Tatbestand des Landfriedensbruchs? Wie legitimieren sie eine reichspolitische Relevanz? Unter welchen Umständen definieren sie einen Konflikt als Sicherheitsproblem für das Reich? Unter Rückgriff auf Konzepte der Historischen Sicherheitsforschung fragt sie nach der diskursiven Konstruktion und Entwicklung von „Sicherheit“ im 16. Jahrhundert und Mechanismen von Konfliktregulierung auf dem Rechtsweg. Sie schlägt dabei Parallelen zu aktuellen Diskussionen rund um die künftige europäische Sicherheitsarchitektur, welche mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Frage steht und neu gedacht werden muss.

Nicolas Müller

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Deepfakes: Wie sie entstehen, wie sie (miss)braucht werden, und wie man sie erkennt

Deepfakes - das sind computergenerierte Bilder, Videos oder Audiodateien, die mithilfe von KI-Algorithmen erstellt werden und täuschend echt eine Person imitieren, um ihr z.B. Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt hat. Deepfakes können für böswillige Zwecke missbraucht werden, z.B. die Erstellung von Fake News, Verleumdung oder Betrug. Da die zugrundeliegenden KI-Methoden immer mächtiger werden, werden auch die Deepfakes immer besser (und leichter zu erstellen, sogar für Laien), und somit immer schwerer zu erkennen. Was also tun? Nicolas Müller erforscht KI-Methoden, die dieser Herausforderung entgegnen. Das beinhaltet einerseits, die Bedrohung besser zu verstehen, und durch Demonstratoren, Schulungen und Workshop zu zeigen, wie einfach eine Stimme geklont werden kann. Dies fördert die Medienkompetenz und hilft, nicht so leicht auf Fakes hereinzufallen. Andererseits entwickelt er KI-Deepfake-Erkennungsmethoden, um diese falschen Videos aufzuspüren und zuverlässig zu erkennen.

Nicolas Müller hat an der TU München in Informatik promoviert. Vorher absolvierte er sein Staatsexamen in Informatik sowie in Mathematik und Theologie an der Universität Freiburg. Er arbeitet seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer AISEC in Garching bei München.

PD Dr. Antje Nötzold

Kandidatin beim Security Slam 2023

Thema des Vortrages: From Star Wars to Space Warfare? Die neue Dimension des Weltraums in Krisen und Kriegen

Die strategische Relevanz des Weltraums hat sich in der geopolitischen Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China vervielfacht. Im Wettbewerb um die Rolle der globalen Ordnungsmacht werden daher staatlich kontrollierte militärische und technologische Fähigkeiten im Weltraum von entscheidender Bedeutung sein. Gleichzeitig wird in der Ukraine gerade auch der wachsende Einfluss nichtstaatlicher Akteure im Weltraum und damit in bewaffneten Konflikten deutlich – Beispiel Space X und Starlink. So führt „New Space“ zu massiven Machtverschiebungen weg von Staaten und hin zu nichtstaatlichen Akteuren, und so haben sich Technologieunternehmen zu wichtigen Akteuren mit geopolitischer Verantwortung entwickelt - in Frieden und Krieg.

PD Dr. Antje Nötzold ist Associate Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Non-Resident Fellow am American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) der Johns Hopkins University, Washington DC.

Jonathan Tappe

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Gibt es eine Zeitwende? Und wenn ja, wie viele? Entwicklungen in der deutschen Sicherheitspolitik und wie wir sie quantitativ messen können

Thema des Vortrages: Gibt es eine Zeitwende? Und wenn ja, wie viele? Entwicklungen in der deutschen Sicherheitspolitik und wie wir sie quantitativ messen können
Warum ist deutsche Sicherheitspolitik so wie sie ist? Die meisten akademischen Antworten auf diese Frage diagnostizieren Deutschland einen ausgeprägten geschichtsbedingten Pazifismus und eine entsprechende „Strategische Kultur“. Mithilfe moderner Technologie hat Jonathan Tappe die erste quantitative Studie durchgeführt, um mit einer durch Machine Learning gestützten Analyse die Entwicklung der deutscher „Sicherheitskultur“ der letzten 27 Jahre zu verstehen. Die Einblicke dieser Forschung zeigen uns, wie viel „Zeitenwende“ es im letzten Jahr wirklich gab und inwiefern diese messbar ist. Neue Daten und Methoden erlauben es uns somit, neue Thesen zur deutschen Sicherheitspolitik über drei Jahrzehnte zu formulieren.

Jonathan Tappe hat an der Maastricht University und der Södertörns Högskola einen Bachelor in International Relations und European Studies absolviert. 2020 schloss er einen MSc in War Studies an der Swedish Defence University ab, wo er im Rahmen seiner Abschlussarbeit ein Machine-Learning-Modell zur ersten quantitativen Analyse der deutschen Verteidigungspolitik entwickelte.

Mariia Vladymyrova

Kandidatin beim Security Slam 2023

Forschungsthema: "Lawfare" – Völkrerrecht als Instrument der Machtpolitik

"Lawfare", der strategische Einsatz von Rechtsnormen, wird zunehmend in Konflikten weltweit genutzt, unter anderem auch im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Lawfare ist eng verbunden mit dem sich wandelnden Charakter des Krieges und der Verbreitung von sogenannten "hybriden Bedrohungen". In ihrer Arbeit untersucht Mariia Vladymyrova die Wirkung und Folgen des russischen Lawfare-Einsatzes im Schwarzen und Asowschen Meer. Anhand zweier Fallstudien, der Beschießung und Festnahme von drei ukrainischen Schiffen durch die russische Küstenwache in der Straße von Kertsch im Jahr 2018 und der Beschießung eines britischen Kriegsschiffs durch die russische Marine vor der Krimküste im Jahr 2021, zeigt sie, wie die Russische Föderation seit der Annektierung der Krim im Jahr 2014 versucht hat, die Rechtsunsicherheit in den Gewässern rund um die Halbinsel herbeizuführen, indem sie ihren eigenen Status als kriegsführende Seite verneint, zugleich aber das Recht beansprucht, Kampfhandlungen durchzuführen.

Mariia Vladymyrova absolvierte 2016 einen Bachelor of Laws an der Dnipro National University (Ukraine) und 2019 einen Magister Legum (LL.M) an der European University Viadrina. Derzeit ist sie Studentin des MA War and Conflict Studies an der Universität Potsdam und Junior Policy Advisor im Büro von Omid Nouripour MdB.

Was ist eigentlich ein Science Slam?

Hier findet Ihr ein paar Beispiele:

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