Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.

Willkommen beim ersten Security Slam Deutschlands!

Und das sind unsere Kandidat:innen!

Niklas Balbon

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Post-war Gender Backlash

In Nachkriegsgesellschaften erstarken häufig patriarchale Rollenbilder, Frauen werden aus (teilweise während des Krieges erworbenen) Verantwortungspositionen gedrängt und sexualisierte Gewalt nimmt zu. Die feministische Konfliktforschung bietet einige Anhaltspunkte zur Erklärung dieses Phänomens, unser Verständnis der Gründe des Backlashs ist allerdings nach wie vor lückenhaft. Das Thema ist deshalb sowohl aus feministischer, wie auch analytischer Perspektive höchst relevant. Niklas Balbon greift zurück auf eigene Forschungsprojekte zum Backlash im Kontext politischer Partizipation im Nachkriegskosovo und verfolgt mit seiner Forschung unter anderem auch das Ziel, vorausschauend zu erkunden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dem erwartbaren Gender-Backlash in der Ukraine vorzubeugen.

Niklas Balbon hat einen Master in Conflict, Security and Development am King's College London absolviert. Seine Forschungsschwerpunkte lagen dort in den Bereichen Bürgerkriegsforschung, Gender und Konflikt, politische Ökonomie des Konflikts sowie Konflikt und Entwicklung. Seit 2021 forscht er an verschiedenen Projekten am Global Public Policy Institute (GPPi).

Lena Frewer

Kandidatin Security Slam 2023

Lena Frewer ist seit 2022 Doktorandin am Sonderforschungsbereich 138 „Dynamiken der Sicherheit“ an den Universitäten Gießen und Marburg. Ihr Promotionsthema lautet „Landfrieden in der Rechtsprechung der Reichsgerichte im 16. Jahrhundert“ und wird betreut von Prof. Dr. Horst Carl (Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Gießen). Sie war Teilnehmerin und Gewinnerin des ersten Security Slam Deutschlands, durchgeführt von der DAG.

Nicolas Müller

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Deepfakes: Wie sie entstehen, wie sie (miss)braucht werden, und wie man sie erkennt

Deepfakes - das sind computergenerierte Bilder, Videos oder Audiodateien, die mithilfe von KI-Algorithmen erstellt werden und täuschend echt eine Person imitieren, um ihr z.B. Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt hat. Deepfakes können für böswillige Zwecke missbraucht werden, z.B. die Erstellung von Fake News, Verleumdung oder Betrug. Da die zugrundeliegenden KI-Methoden immer mächtiger werden, werden auch die Deepfakes immer besser (und leichter zu erstellen, sogar für Laien), und somit immer schwerer zu erkennen. Was also tun? Nicolas Müller erforscht KI-Methoden, die dieser Herausforderung entgegnen. Das beinhaltet einerseits, die Bedrohung besser zu verstehen, und durch Demonstratoren, Schulungen und Workshop zu zeigen, wie einfach eine Stimme geklont werden kann. Dies fördert die Medienkompetenz und hilft, nicht so leicht auf Fakes hereinzufallen. Andererseits entwickelt er KI-Deepfake-Erkennungsmethoden, um diese falschen Videos aufzuspüren und zuverlässig zu erkennen.

Nicolas Müller hat an der TU München in Informatik promoviert. Vorher absolvierte er sein Staatsexamen in Informatik sowie in Mathematik und Theologie an der Universität Freiburg. Er arbeitet seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer AISEC in Garching bei München.

PD Dr. Antje Nötzold

Kandidatin beim Security Slam 2023

Thema des Vortrages: From Star Wars to Space Warfare? Die neue Dimension des Weltraums in Krisen und Kriegen

Die strategische Relevanz des Weltraums hat sich in der geopolitischen Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China vervielfacht. Im Wettbewerb um die Rolle der globalen Ordnungsmacht werden daher staatlich kontrollierte militärische und technologische Fähigkeiten im Weltraum von entscheidender Bedeutung sein. Gleichzeitig wird in der Ukraine gerade auch der wachsende Einfluss nichtstaatlicher Akteure im Weltraum und damit in bewaffneten Konflikten deutlich – Beispiel Space X und Starlink. So führt „New Space“ zu massiven Machtverschiebungen weg von Staaten und hin zu nichtstaatlichen Akteuren, und so haben sich Technologieunternehmen zu wichtigen Akteuren mit geopolitischer Verantwortung entwickelt - in Frieden und Krieg.

PD Dr. Antje Nötzold ist Associate Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Non-Resident Fellow am American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) der Johns Hopkins University, Washington DC. Aktuell arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Internationale Politik der TU Chemnitz.

Jonathan Tappe

Kandidat beim Security Slam 2023

Forschungsthema: Gibt es eine Zeitwende? Und wenn ja, wie viele? Entwicklungen in der deutschen Sicherheitspolitik und wie wir sie quantitativ messen können

Thema des Vortrages: Gibt es eine Zeitwende? Und wenn ja, wie viele? Entwicklungen in der deutschen Sicherheitspolitik und wie wir sie quantitativ messen können
Warum ist deutsche Sicherheitspolitik so wie sie ist? Die meisten akademischen Antworten auf diese Frage diagnostizieren Deutschland einen ausgeprägten geschichtsbedingten Pazifismus und eine entsprechende „Strategische Kultur“. Mithilfe moderner Technologie hat Jonathan Tappe die erste quantitative Studie durchgeführt, um mit einer durch Machine Learning gestützten Analyse die Entwicklung der deutscher „Sicherheitskultur“ der letzten 27 Jahre zu verstehen. Die Einblicke dieser Forschung zeigen uns, wie viel „Zeitenwende“ es im letzten Jahr wirklich gab und inwiefern diese messbar ist. Neue Daten und Methoden erlauben es uns somit, neue Thesen zur deutschen Sicherheitspolitik über drei Jahrzehnte zu formulieren.

Jonathan Tappe hat an der Maastricht University und der Södertörns Högskola einen Bachelor in International Relations und European Studies absolviert. 2020 schloss er einen MSc in War Studies an der Swedish Defence University ab, wo er im Rahmen seiner Abschlussarbeit ein Machine-Learning-Modell zur ersten quantitativen Analyse der deutschen Verteidigungspolitik entwickelte.

Mariia Vladymyrova

Kandidatin beim Security Slam 2023

Forschungsthema: "Lawfare" – Völkrerrecht als Instrument der Machtpolitik

"Lawfare", der strategische Einsatz von Rechtsnormen, wird zunehmend in Konflikten weltweit genutzt, unter anderem auch im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Lawfare ist eng verbunden mit dem sich wandelnden Charakter des Krieges und der Verbreitung von sogenannten "hybriden Bedrohungen". In ihrer Arbeit untersucht Mariia Vladymyrova die Wirkung und Folgen des russischen Lawfare-Einsatzes im Schwarzen und Asowschen Meer. Anhand zweier Fallstudien, der Beschießung und Festnahme von drei ukrainischen Schiffen durch die russische Küstenwache in der Straße von Kertsch im Jahr 2018 und der Beschießung eines britischen Kriegsschiffs durch die russische Marine vor der Krimküste im Jahr 2021, zeigt sie, wie die Russische Föderation seit der Annektierung der Krim im Jahr 2014 versucht hat, die Rechtsunsicherheit in den Gewässern rund um die Halbinsel herbeizuführen, indem sie ihren eigenen Status als kriegsführende Seite verneint, zugleich aber das Recht beansprucht, Kampfhandlungen durchzuführen.

Mariia Vladymyrova absolvierte 2016 einen Bachelor of Laws an der Dnipro National University (Ukraine) und 2019 einen Magister Legum (LL.M) an der European University Viadrina. Derzeit ist sie Studentin des MA War and Conflict Studies an der Universität Potsdam und Junior Policy Advisor im Büro von Omid Nouripour MdB.

Was ist eigentlich ein Science Slam?

Hier findet Ihr ein paar Beispiele:

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